Haïti, roseau d’espérance

Ils t’ont blessée, ma douce, ma rebelle,

Toi que l’on nommait jadis perle des Antilles,

Aujourd’hui meurtrie, fauchée par les rafales

D’un monde muet aux cris de tes filles.

Je vois la peur dans les yeux de ton peuple

Les rues sont désertes, les tambours bâillonnés,

On n’entend que le silence des morts sans tombeau

On n’entend que le silence des morts sans prière.

La vie pèse trop lourd et trop chère,

Tes enfants rêvent jour et nuit d’un avenir meilleur.

Et moi, je hurle, le cœur brisé,

Contre ce naufrage à ciel ouvert :

La corruption, les gangs, la bassesse,

Les silences froids des pouvoirs pervers.

Est-ce ainsi que s’éteint la flamme

D’un peuple qui ouvrit l’aube à l’humanité ?

Est-ce un adieu, ou juste une trêve

Avant l’essor d’une autre clarté ?

Mais je te sais, roseau farouche,

Courbée peut-être, mais jamais rompue ;Sous le poids des siècles, tu te couches,

Mais l’âme des ancêtres tient ton souffle tendu.

Je te sais ancré dans des racines profondes,

Bercé par les soupirs de Danbala et d’Erzulie Fréda,

Grandi dans la fierté de nos luttes héroïques passées,

Et dans la nuit scintillent déjà à l’horizon

Les lueurs d’un matin clair.

Oui, viendra le jour où tu te redresses,

Où tes enfants te chanteront debout,

Où l’on sèmera la tendresse,

Là où le sang forge des clous.

Et tes montagnes, témoins de nos combats,

Tes rivières nourries de mémoire,

Rediront la force des ancêtres

Sous un ciel nouveau, délivré de deuil.

Haïti.

Dr. med. Guillaume R. Sévère

Wesseling, le 04.10.2025

Haiti, starkes Schilfrohr

Sie haben dir wehgetan,

meine sanfte, starke Liebe.

Du, einst die Perle der Antillen,

liegst nun in Finsternis,

von Stürmen gebeugt,

von Kugeln durchbohrt.

Die Schreie deiner Töchter

stoßen auf taube Ohren.

Was für eine Welt!

Ich sehe die Angst in den Augen deiner Kinder.

Die Straßen sind leer,

die Trommeln verstummen,

das Brot ist unerschwinglich,

selbst das Sprechen fällt schwer.

Tag und Nacht träumen die Kinder davon, fortzugehen.

Mein Herz brennt vor Kummer,

ich rufe laut um Hilfe.

Der drohende Untergang auf hoher See naht.

Korruption,

Lügengebäude,Terror,

leere Versprechungen.

Und alle schweigen.

Dieses Schweigen schmerzt so sehr.

Soll die Flamme erlöschen,

die einst allen den Weg

in die Freiheit bahnte?

Ist es das Ende, der letzte Gesang?

Oder nur eine Pause –

wenn auch schon zu lang?

Doch ich kenne dich, du wildes Schilfrohr:

du lässt dich biegen,

doch niemals brechen.

Die Last der Jahrhunderte drückt dich nieder,

doch deine Ahnen sind stark

und halten dich fest.

Vergiss es nicht:

In indianischen und afrikanischen Wurzeln bist du verankert,

stolz geboren,

getauft in Voodoo-Rhythmen,

gesegnet durch Siege

über deine einstigen Peiniger.In der Nacht schon

hört man das Versprechen

eines neuen Morgens,

eines neuen Lohns.

Ja, der Tag wird kommen:

du wirst auferstehen.

Deine Kinder werden dich frei und froh umarmen.

Wir werden Liebe säen,

wo heute nur Leid wächst.

Eine neue, bessere Zeit

bricht an.

Deine Berge und Flüsse werden wieder lachen,

deine stolze Sprache wird Freude künden.

Die Zukunft wird Weisheit und Licht ausstrahlen

überall dort, wo heute noch Dunkel herrscht.

Unter dem blauen Himmel

wird keiner mehr Trauer kennen.